Konflikte
Konflikte bedürfen zweierlei, einer menschlichen oder
tierischen Persönlichkeit und einer Sache oder einem Ding, um das der Konflikt
sich ranken kann. Vögel geraten in Konflikt, wenn es um die Verteilung des Futters
geht, genau wie alle Tiere und auch der Mensch. Die menschlichen Konflikte sind
natürlich weitaus umfangreicher, in ihren Erscheinungsformen. Gute Zutaten für einen lange anhaltenden und
niemals erlöschenden Konflikt sind zwei Parteien mit unterschiedlichen
Ansichten und Meinungen, ein Territorium, ein Bauwerk, eine Schrift oder eine
Frau, halt irgendeine Sache oder ein Ding, um welches man den Konflikt aufbauen
kann. Festgeschriebene oder eingebrannte Überzeugungen garantieren eine ewige
Fortsetzung des Reigens um die immer selben Themen, mit immer neuen falschen
oder richtigen Argumenten. Jede Partei hat und steht zu ihren Überzeugungen.
Neue Argumente entstehen aus vergangenen Verhaltensweisen und überlieferten
Geschichten. Konflikte enden mit dem Sieg einer Partei und dem vollständigen
Auslöschen der gegnerischen Partei und aller ihrer Argumente. Löscht man die
gegnerische Partei nicht völlig aus, schwillt das Feuer der Argumentation
weiter, bis sich die Machtverhältnisse auf natürliche Weise wieder verändern
und es zu einem erneuten Ausbruch des Konflikts kommt. Weniger brachial, aber
umso wirkungsvoller, können Konflikte auch durch Vermittlung gelöst werden.
Dazu müsste eine Partei zur Aufgabe ihrer Meinungen und Ansichten gebracht
werden. Dies ist ein schwieriges und zeitaufwendiges Verfahren, dessen Erfolg
nicht sofort absehbar ist.
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